„Für die Schöpfer des Jahrhunderts - vor allem für Kandinsky war eine Sprache der Formen und Farben unabhängig von einer Darstellung oder externe Bedeutung. Jeder von ihnen war ein "Schlüssel nur gezogen Seele Vibration". Es ist jedoch klar, dass die Vorschläge oder Konnotationen von Farben und Formen sind nicht genug, um eine bildliche oder skulpturale Sprache zu strukturieren. Das Konzept der "reinen Malerei", das heißt einer Arbeit, die sich seiner selbst bewusst ist, umständliche oder anekdotisch zu überwinden, geht durch eine Empfindlichkeit, die separate "Bedeutung" von "Existenz" erreicht. Sicherlich ist dies die Sensibilität, die den Künstler Ludger Hinse manifestiert. Stripped eines kulturellen und künstlichen Natur, Formen der Hinse uns anziehen und halten uns aus rein Materie und Licht zurück. Der Schöpfer zerstört jede Zeichen ……
Ein Jahrhundert Weiß |
12/12/99 - El Mercurio (Chile)
„Hat sich der unruhige Geist zur Ruhe gesetzt? Der Unruhestifter (L.H.) hat eher einen neuen Ausdruck gesucht für seine Botschaft, denn mit seinen Farben hat er anscheinend alle seine
Ausdrucksmöglichkeiten ausgeschöpft und wiederholen möchte er sich nicht. Die neuen (weißen, mit geometrischen Abstufungen verbundenen – d. Red.) Bilder haben eine neue
Form gefunden: sie ist streng, geometrisch, meditativ. Hinse hat sich in die weiße Farbe
vertieft.“
Dr. Peter Spielmann, ehemaliger Direktor des Museums Bochum
„Das Werk Ludger Hinses befindet sich in der Mitte der Kreuzwege, die sich für ein Künstler heute stellt, wobei er einem kulturellen Erbe gegenüber tritt, das die heutigen Medien und
Mittel in einer unermesslichen Verfügbarkeit stellen, gleichzeitig jedoch zweifelnd an dem Streben nach dem Schaffen derer, die genau diese Produktion festlegen. Wir erkennen dies im
Werk Hinses, in der interessanten und ungewöhnlichen Darstellung von Referenzen, in der die Versionen und Sub-Versionen das Konzept der historischen Zugehörigkeit zerrütten und straffen. Eine neue Obsession für die Abstraktion.“
Prof. Dr. Francisco Brugnoli, Direktor des Museums für zeitgenössische Kunst (MAC) in
Santiago/Chile
„Für den Maler Ludger Hinse führte die Anerkennung (durch Arbeitskollegen,
Gewerkschafter, aber auch Unternehmer – die Red.) dazu, sich immer neuen bildnerischen Problemen zu stellen. Seine gestalterischen Mittel reduzieren sich. Die Farbe Weiß hat ihn
zum Puristen werden lassen, der klare, reine, echte Bilder schafft, Eigenschaften, die in der
Kunst selbst nicht moralisch zu verstehen sind. Schlägt man den Bogen zu seinem
gesellschaftlichen Engagement, so birgt diese Radikalität die Chance einer echten, nicht
illusionierenden,
auf falschen Schein hin angelegten Politik… Hinse bewegt sich in scheinbar
gegensätzlichen Dimensionen, um als pragmatischer Idealist Übereinstimmungen erfahrbar
werden zu lassen.“
Dr. Hans Günter Golinski, Direktor des Museums Bochum
„Dieses Leben zwischen den Welten (bezogen auf Ausstellungen in Südamerika und in
europäischen Ländern, in Museen und in Werkshallen, d. Red.) ist ein Spiegel der
Persönlichkeit Hinses: sensibel und nachdenklich einerseits und intensiv lebend, gedanklich
und körperlich unglaublich kraftvoll andererseits… Das Werk Hinses ist von drei großen
Aspekten bestimmt, die zusammengefasst werden können unter den Begriffen „Weiß“,
„Stahl/
Edelstahl“ und „Kreuze“…
Dr. Dagmar Kronenberger-Hüffer, Münster, Gründungsdirektorin des Picasso-Museums
in Münster
„Daß Hinse als Künstler immer auf der Suche nach Neuem bleibt, zeigt auch sein neues
Experimentierfeld: Stahl als künstlerisches Material. Mit diesem Werkstoff berühren sich bei
ihm berufliche Tätigkeit und künstlerisches Schaffen. Aus sechs Meter konisch gezogenem
Stahl hat er Figuren geformt, die sich bei Berührung unterschiedlich bewegen. Im Rahmen
der Ausstellung "Die Farbe Weiß - bewegte Kunst" werden einige dieser Arbeiten präsentiert -
allerdings anders, als man es bei klassischen Ausstellungen zu sehen gewohnt ist. Denn die
Stahlarbeiten, die den Titel "Die Bewegten" tragen, wurden schon im März auf dem
Werkgelände aufgestellt. Sie wechseln immer wieder ihre Standorte und "wandern" langsam
von den Gebäuden an den äußeren Enden des Firmengeländes zum Inforum. "Alle Menschen
bestehen aus dem gleichen "Material", sagt Hinse über sein Projekt "Die Bewegten".
"Sie
bewegen sich allerdings anders, denken anders und sehen anders aus.“
Klaus-Peter Rieser, BASF Coatings, Münster
„Daher haben wir mit unserem Jubiläum die Werke eines Künstlers verbunden, der, was
vielleicht nicht unbedingt nahe liegend ist, dem praktischen Nutzen des Edelstahls die
Ästhetik des veredelten Materials dazu- und auch entgegenstellt. L. Hinse gibt dem Stahl
andere als gebrauchsfähige Formen und taucht diese in ein neues Licht – das Licht des
Stahls.“
Dr. Ulrich Middelmann, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp Stahl AG
„Hinse nähert sich der Welt, ohne es unbedingt auf einer realistischen Weise, einer
übermäßigen Erzählform, ausdrücken zu wollen, sondern eher durch die Strukturierung der
Sprache, über dem Anekdotischen, den Umständen heraus, bekommt es ein eigenes
Bewusstsein. Seine Sprache ist die Sprache der Synthese, der Einfachheit und der Genauigkeit
in der Ästhetik… Hinses Diskurs ist weder visionär noch geistig, aber es ist doch ein
Ausdruck, der an der Idee des Heiligen interessiert ist.“
Prof. Dr. Natalia Tielve Garcia, Universität Oviedo ,Spanien
„Ich bin Ludger Hinse besonders dankbar, dass er innerhalb des landesweiten Projekts
,Das
Kreuz mit dem Kreuz´ ein Leidenskreuz christlichen Märtyrern widmete, die im KZ
von den
Nazis wegen ihres christlichen Glaubens hingerichtet wurden.. Neben diesem Märtyrer-Kreuz
schuf er ein Kreuz des Widerstandes, das besonders an jene Arbeiterführer erinnern soll, die
sich der Nazi-Diktatur entgegen stemmten und dafür mit ihrem Leben bezahlen mussten…
Menschen, die das Wort vom Kreuz annehmen, werden zu gefestigten, reifen
Persönlichkeiten. Sie machen die Entdeckung, dass das Kreuz keineswegs Torheit, sondern
Gottes Weisheit ist.“
Dipl.-Volkswirt Hans Nitsche, Bonn, Stellvertretender Direktor des Katholisch-Sozialen
Instituts der Erzdiözese Köln
„Das Kreuz-Zeichen bleibt trotz seiner überreichen Bildgeschichte ein Element der Irritation
und der Identifikation. Es stellt für jeden, der in dem zuhause ist, was aus europäischer Kultur
entstand, das Paradigma eigenen und fremden Leidens dar: mit der Zusage, dass dieses
Leiden einen Sinn in der Überwindung des Todes durch den hat, der hieraus erhöht wurde.“
Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Direktor des Franz-Hitze-Hauses in Münster
„Nach sieben Wochen Ausstellungsdauer konnten sich einige Ausstellungsorte
nicht von ihren
Kunstwerken trennen und haben sie erworben… Das zeigt, wie begeistert
die
Oldenburgerinnen und Oldenburger von Ludger Hinse (und seinen Kreuzen, d. Re.) waren.
Er
selber war auch begeistert von dieser Stadt und grüßt seitdem auf dem Fahrrad nur noch mit
Moin!“
Die beiden Pfarrer Ralph Hennigs (St. Lamberti) und Egbert Schlotmann
(Forum St.
Peter) bei der Präsentation des Buches„Licht des Glaubens“
mit über 100 Werken in 28
verschiedenen Orten in Oldenburg.
„Der Künstler Ludger Hinse hat ein Wortkreuz „Sancta“ geschaffen. Mit seiner Bildsprache
greift er eine Tradition auf, die im frühen Mittelalter seinen Anfang genommen hat.
Es sind
Meditationsbilder, die zur Betrachtung und Einkehr einladen. Hinses Bild ist durchgehend mit
einem hellen und leuchtendem Gold geprägt. Gold ist dabei etwas wertvolles, edles und in
seinem Wert beständiges.Das Wortkreuz Ludger Hinses buchstabiert in großen Lettern
SANCTA von seinem Kreuz- Mittelpunkt vertikal nach oben und nach unten, horizontal nach
rechts und nach links. Das Gleiche geschieht in die vom Kreuz gegliederten vier Flächen.
Beim genauen hinsehen bekommen die Buchstaben von SANCTA auf goldenem Grund
eine
immanente wie transzendente Wirkmächtigkeit. Sichtbare und sich auflösende Buchstaben
wechseln sich ab. Tief konturierte und überflüssig scheinende Silben gestalten die
Bildoberfläche. Allein der Schriftzug Sancta prägt deutlich die Kreuzachsen. Der ästhetische
Augenblick reizt zum Nachdenken und Fragen.“
Pfarrer Werner Sonnenberg, Kulturbeauftragter der evangelischen Kirche im
Rheinland
Er besitzt ein tiefes Verhältnis durch seinen Glauben zu den architektonischen, räumlichenund lichtbetonten Verhältnissen einer Kirche als soziale Skulptur. Apsis und Rosette, Seitenkapelle und Eingangstor, Taufbecken und Orgelempore, Chorraum und Stufen – undimmer und überall das Kreuz als Zeichen für Frieden und Erlösung, Dankbarkeit und Demut,Hingabe an das Jenseits und Erinnerung an das Diesseits. Ludger Hinse beachtet Perspektivenund Lichtschneisen, Öffnung und Kompaktheit, Gänge und Bestuhlung, Ambo undOrnamentik, Volumen und Stilistik, um aus diesen einzelnen Elementen eine zentraleLichtinszenierung zu garantieren. Sie wertet den Raum auf.
Jörg Loskill /Autor
Wir finden hier in der Pauluskirche Kreuze zum Thema Leid, unter der Überschrift „Wirhaben nicht das Recht zu schweigen.“In der Tat:Wir haben nicht das Recht zu schweigen, wenn 250 Millionen Kinder in Weltarbeiten müssen.Wir haben nicht das Recht zu schweigen, wenn tausende von Mädchen inLateinamerika sich prostituieren müssen um auf der Straße zu überleben.Wir haben nicht das Recht zu schweige, wenn tausende von Kindern in Afrika und Asien alsKindersoldaten missbraucht werden.Zu all diesen Themen hat Ludger Hinse eindrucksvolle und beeindruckende Kreuze gestaltet.Er hat auch ein Kreuz gestaltet, was jeden Gewerkschaftler in der Seele brennen muss. Damitmeine ich das Kreuz des Widerstandes. Es stellt Gewerkschaftler dar, die von den Nazisermordet wurden.
Herbert Kastner,Betriebsratsvorsitzender ,Thyssen-Krupp Stahl AG
Inzwischen hat sich das Verhältnis von Arbeiterschaft und Kirchen gewandelt,
unproblematisch ist es deshalb nicht geworden: An die Stelle offener Ablehnung ist heute
vielfach Gleichgültigkeit gegenüber religiösen Fragestellungen getreten – eine für die Kirchen
überdurchschnittlich schwer zu erreichende Gruppe sind die Arbeiter geblieben….
Mit dem
Titel „Das Kreuz mit dem Kreuz“ bringt L. Hinse mehr zum Ausdruck als die vielfach
gebrochene Beziehung zwischen Kirchen und Arbeitern...
Hinse wählt das Kreuz als Zeichen
der Hoffnung und Versöhnung. Das Kreuz als ein Signal.“
Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident in Berlin
Gott, Du bist immer der ganz Andere.
Jedes Wort, das über Dich gesprochen wird,
ist bruchstückhaft.
Jedes Lied, das Dir komponiert ist, ist ein Versuch.
Jedes Bild von Dir ist nur Andeutung
Dennoch können wir oft nur so ausdrücken,
wie nahe -und manchmal auch fern- Du uns bist.
Worte und Bilder künden von Dir.
Die Kunst des Wortes und die Kunst des Bildes haben zu
tun mit unserem existentiellen Bedürfnis – auch dem Bedürfnis, Dich immer mehr zu
erkennen.
So bitten wir Dich
in dieser Stunde, die der Begegnung der Kirche mit der (bleibenden) Kunst
gewidmet ist:
Schenke Mut den Kirchen, sich mit der modernen Kunst auseinanderzusetzen; schenke
Ausdauer den Künstlern und Künsterlinnen, sich von den Kirchen und ihrer Sichtweise nicht
demotivieren zu lassen; schenke Kraft den Verantwortlichen, sich um Verständnis zu bemühen
und künstlerische Vorhaben tatkräftig zu unterstützen; schenke allen Deinen Geist,
der weht,
wo er will.
Dr. Mechthild Beilmann-Schöner, Direktorin der Museen der Stadt Rheine
„Die „Fünf Tore“ von Ludger Hinse sind aus mehreren Gründen ein wichtiges, bedeutendes
Kunstwerk, das als ein würdiger Beitrag zum Jahr der Kulturhauptstadt Europas 2010
verstanden werden will und muss, wobei das Zitat von Jean Jaurès „ Tradition heisst nicht
Asche bewahren,sondern die Flamme am Leben erhalten“ Sinn gebend und erläuternd wirkt;
erst diese Worte machen deutlich, dass die „Fünf Tore“ ein Symbol der Veränderung im Sinne
des Leitspruchs der Kulturhauptstadt Europas „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel
sind.Durch die Tore gehen heißt „Aus der Vergangenheit in die Moderne gehen und die alten
Traditionen akzeptieren und weiterentwickeln, ohne sich ihrer zu schämen“,
so Ludger
Hinse.Und schließlich sind die „Fünf Tore“ auch durch die Worte von Jean Jaurès
ein Völker
verbindendes Kunstwerk nicht nur zwischen Franzosen und Deutschen, sondern für ganz
Europa, denn sowohl die Materialien und die Funktion der Bögen, die Bedeutung des Lichtes
als auch die Aussage von Jean Jaurès gelten für alle Menschen in Europa. Insofern ist er auch
ein Vordenker für ein Europa der Völker. Ludger Hinse’s „Fünf Tore“ greifen diese Gedanken
wieder auf. Er hat somit auch ein Denkmal für Jean Jaurès geschaffen, für diesen großen
Europäer.“
Prof. Dr. Rainer Slotta, Direktor des Deutsches Bergbau-Museum Bochum"
Ich bin begeistert von den Arbeiten Ludger Hinses, die allemal zu neuer Begegnung mit dem Kreuz provozieren. Sie führen an den Kern, den Grund des christlichen Glaubens, der uns mit Hoffnung für uns und für diese Welt beseelt.
Prof. Dr. Friedrich Hoffmann, Landesbischof, Braunschweig
Das Kreuz: Lichtzauber und Schmerzenssymbol, Lebenselexier und Todesverwandschaft, Sakralkompetenz und Profanannäherung. Mit diesem vielseitigen Themenpaket erobert sich der Künstler das Kirchenschiff und den Schulraum,die ehemalige Fabrikhalle und den Sakralturm, das Gefängnis und das Museum, den Fensterblick und die Wandgestaltung.Seine Kreuze offenbaren zugleich grosse Leidenschaft und stille Askese.
Mechthild von Veltheim, Domina des Klosters Marienberg, Helmstedt
„Ich erlebe Hinse als geborenen, lebhaft sprudelnden Kommunikator. Egal, ob er in Stahl, Wachs, Plexiglas, Öl oder Stein kommuniziert, seine Sprache wird international verstanden: in Tschechien etwa, in der Ukraine, in Österreich, in der Schweiz, in Spanien, Chile und Kuba. Sein leidenschaftliches Interesse gilt den Menschen. Er nimmt alle und jeden ernst. Der Mensch ist der Dreh- und Angelpunkt seines Schaffens.“
Eva Masthoff, Journalistin.
„Magier des Lichts“
Seine neuen kinetischen Lichtscheiben und Lichtobjekte aus dem Werkstoff ‚Plexiglas irrisierend‘ seien ein sich ständig änderndes Spiel von Licht und Farben, von Schatten- und Lichtlinien. Sie machen den Betrachter durch Positionsveränderung zu einem wichtigen und faszinierenden Teil der Lichtkunst, nehmen ihn mit ihrem Farbrausch auf ungreifbare Weise gefangen. Licht und Farbe verlassen das Objekt und verändern mit Lichtflecken, -feldern und Lichtkegeln den Raum und den Betrachter, wie man es von seinen großen Lichtkreuzen her kennt. Bei den Scheiben entwickeln sich durch die Drehbewegung immer neue Lichtkonstellationen, konstruiert durch Parallelstellungen, Winkelformen und Kreuzkonstellationen. Hinse: „Durch das Moment der virtuellen oder realen Bewegung bringen die Licht- und Bewegungsobjekte zudem die vierte Dimension, nämlich die Zeit in die Kunst ein. Bei den Lichtkreisen wechselt langsam die Intensität der Farbe, nimmt an Dichte zu, hellt auf, verflüchtigt und verwandelt sich, erzeugt immer wieder neue Lichtstimmungen. Vorläufer solcher optischer Experimente finden sich im russischen Konstruktivismus, in der
De-Stijl-Bewegung und im Bauhaus.“
Jahrbuch Westfalen 2018,
Eva Masthoff, Journalistin.